Wir alle kennen ihn: diesen Schmerz, der tief sitzt und uns im Innersten erschüttert. Die Rede ist von Liebeskummer. Doch obwohl die emotionale Wunde bei einer Trennung die gleiche ist, zeigen sich die Auswirkungen bei Männern und Frauen oft auf unterschiedliche Weise. Das glauben zumindest die meisten. Doch gehen die Geschlechter tatsächlich unterschiedlich mit Liebeskummer um? Wir gehen der Sache auf den Grund.
Wenn eine Beziehung in die Brüche geht, tauchen Frauen tief in ihre Gefühlswelt ein. Sie analysieren die Vergangenheit und die Fehler, die gemacht wurden und zur Trennung geführt haben. Dafür suchen sie das Gespräch mit ihnen nahen Menschen. Es geht darum, das Scheitern der Beziehung emotional zu verarbeiten. Freundinnen sind dabei eine wichtige Stütze. Der Austausch von Emotionen und das Gefühl, verstanden zu werden, spielen beim Liebeskummer von Frauen eine zentrale Rolle im Heilungsprozess.
Studien aus dem Jahr 2015 zeigen, dass Frauen nach einer Trennung häufiger weinen und ihre Trauer offen zeigen. Sie suchen Trost in emotionaler Nähe und Unterstützung bei Menschen, denen sie vertrauen. Und sie haben in der Regel weniger Probleme damit, sich ihren Liebeskummer in der Öffentlichkeit anmerken zu lassen und sich auch mal schwach und verletzlich zu zeigen. Oftmals suchen sie die Fehler, die zur Trennung geführt haben, erst mal bei sich selbst. Und sie verarbeiten diese schwierige Phase des Leidens eher still. Frauen werden bei Trauer leise und es hilft, ihre Körpersprache zu deuten.
Männer verlieben sich auf ihre Art. Und sie reagieren auf ihre Art bei Liebeskummer. Sie neigen dazu, ihre Gefühle weniger offen zu zeigen und suchen nach Ablenkung. Männer trauern bei Liebeskummer eher laut. Betrinken sich mit der Clique, ziehen um die Häuser und möchten damit zeigen: Das macht mir nichts aus. Ich bin stark, davon lass ich mich doch nicht umhauen! Sie stürzen sich in die Arbeit, ihre Hobbys oder in sportliche Aktivitäten, um den Schmerz zu betäuben.
Dabei ist es ihnen wichtig, nach einer Trennung nach außen hin Stärke zu demonstrieren. Die gesellschaftliche Erwartung, stark und kontrolliert zu sein, kann dazu führen, dass Männer ihren Kummer mehr mit sich ausmachen und weniger über ihre Gefühle sprechen. Es klingt wie ein altes, längst überholtes Klischee. Aber gerade in solchen Ausnahmesituationen wie Trauer und emotionaler Verletzung greifen erstaunlich oft die alten Muster. Das gilt zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung.
Doch es scheint sich etwas zu verändern, die starren Muster brechen immer mehr auf und die Geschlechter nähern sich an, was den Umgang mit Liebeskummer angeht. Eine neuere Studie aus dem Jahr 2021 legt nahe, dass Männer ihren Liebeskummer mittlerweile sogar häufiger diskutieren als Frauen. Im Internet wohlgemerkt, denn Männer suchen nach einer Trennung häufiger Rat in Onlineforen, in denen sie anonym bleiben können. Dort öffnen sie sich erstaunlich stark. Online holen sich bei Liebeskummer sogar mehr Männer Rat als Frauen. Frauen wiederum suchen deutlich stärker das Gespräch mit Menschen, die sie schon länger kennen und denen sie vertrauen.
Mach dir also bewusst: Wenn ein Bekannter von dir so tut, als ob ihm seine Trennung nicht so viel ausmacht. Vielleicht weint er sich einfach nur online aus. Denn der Schmerz, den Frauen und Männer bei einer Trennung fühlen, trifft beide. Aber die Verarbeitung des Liebeskummers erfolgt oft anders. Vielleicht ist der harte Kerl ja innen ganz soft, aber will es dir einfach nicht zeigen.
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