Die Geheimnisse des Tarots – So machst du die Karten zu deinem Wegweiser
Tarotkarten erleben gerade ein großes Revival. Denn das Kartenlegen ist vor allem eins: Ein wertvolles Tool, um dich wieder mit dir selbst und deiner Intuition zu verbinden. Aber was hat es mit den schönen Tarotdecks auf sich? Und wie kannst du dir die Karten legen (lassen) und interpretieren?
Die Karten auf den Tisch
Tarot ist längst im modernen, spirituellen Alltag angekommen. Wunderschön gestaltete, farbenfrohe Tarotdecks, die genauso individuell sind, wie ihr:e Kartenleger:in, finden ihren Weg in Szenebars, das niedliche Café um die Ecke oder werden ganz selbstverständlich bei einer Runde unter Freunden auf den Tisch gelegt.
Was kann das Tarot?
Ob du aus reiner Neugier eine Tageskarte ziehst oder dich mit einer großen Frage an die Karten wendest: Tarot verbindet dich mit deiner Intuition. Denn die schönen Karten machen mit eindrucksvoller Bildkraft sichtbar, was dich tief in deinem Inneren beschäftigt. Sie decken deine unbewussten Ängste und Wünsche auf und können dein Anstoß sein, die für dich passende Entscheidung zu treffen.
Tarotkarten 1x1: Die große und die kleine Arkana
Jedes Tarotdeck ist eine Reise: Die 78 Karten stehen für den Lebensweg mit allen Anfängen und Enden, Hindernissen und Glücksmomenten. Ob du lieber ein modernes Deck mit knalligen Farben bevorzugst oder dich mystische Zeichnungen ansprechen, ist ganz dir überlassen. Der Aufbau ist dennoch bei allen Karten ähnlich: Er besteht aus der großen und der kleinen Arkana und umfasst vom „Narr“ über „die Liebenden“ bis zum „Tod“ einheitliche Symboliken.
Die große Arkana
Arkana (lat. Arcanum) bedeutet „Geheimnis“ und genau darum geht es auch. Die 22 Karten der großen Arkana stehen für alle entscheidenden Veränderungen und besonders nachhaltige Ereignisse.
Die 22 Trümpfe vom „Narr“ über „Die Liebenden“ bis zum „Tod“ symbolisieren deine Lebensreise und decken vergangene und bevorstehende Umbrüche auf. Gerade in herausfordernden Lebensphasen können die Karten für Klarheit sorgen.
Die kleine Arkana
Die 56 Farbkarten der kleinen Arkana stehen für deinen Alltag. Sie sind in 4 „Farben“ bzw. Gruppen aufgeteilt: Stäbe, Münzen, Kelche und Schwerter.
Sie können dir zeigen, welche Menschen gerade bedeutend sind, wie dein Tag tendenziell wird oder was demnächst für dich wichtig sein könnte. Bei der kleinen Arkana geht es um Details, nicht um alles umstürzende Wendepunkte.
Gibt es gute und schlechte Karten?
Du hast den Tod gezogen und befürchtest das Schlimmste? Keine Sorge! Die Bildsprache der Karten ist nicht wortwörtlich gemeint, sondern steht immer für bestimmte Herausforderungen und neue Möglichkeiten, die sich dir zeigen.
Ob „Der Gehängte“ oder „Der Teufel“ – Bei den unheilvollen Namen geht es vor allem um deine Chance, etwas zu verändern und dich vorzubereiten. Die Karten sind wie kleine Coaches, die dich mit ihrer Message unterstützen.
„Der Gehängte“: Lass dir etwas Zeit und schau dir deine Pläne nochmal genauer an. Die Karte gibt dir den Hinweis, innezuhalten und einen Realitätscheck zu machen.
„Der Teufel“: Zeigt dir auf, dass dir eine Prüfung oder ein Hindernis bevorsteht. Ob im Job oder in der Liebe, jetzt lockt eine Versuchung. Sieh die Tücken und lass dich in deinen Zielen nicht beirren.
„Der Tod“: Die Karte ist dein Aufruf zur Transformation. Lass Altes los und dich auf Neues ein. Gerade, wenn du dich fragst, ob du das spannende Projekt annehmen oder etwas grundsätzlich ändern solltest: Diese Karte bestärkt dich, neue Wege zu gehen.
Das passende Deck für dich
Bei so vielen wunderschönen Kartensets kann die Auswahl schwerer sein als gedacht. Lass dich bei der Suche von deiner Intuition leiten. Welche Karten sprechen dich an? Wie liegen sie in der Hand? Spüre in dich – so merkst du schnell, welche Karten sich auf allen Ebenen gut anfühlen.
Die zwei bekanntesten Tarotdecks sind das Rider-Waite-Tarot von 1909, welches als traditionell und zeitlos gilt, und das sogenannte Thoth-Tarot von Aleister Crowley, welches mit seiner mystischen Bildsprache fasziniert.
Ob dein Lieblingsdeck mit magischen Fabelwesen verziert ist, moderne Hexen und Female Empowerment als Thema hat oder mit abstrakten Formen auf dich wirkt – nimm dir Zeit, das passende Deck für dich zu finden. Je besser dir dein Tarot gefällt, desto mehr Freude hast du beim Legen und Deuten deiner Karten. Wähle für den Einstieg ein Tarotkarten-Set mit dem passenden Buch. So lernst du die Bedeutung der Karten und deren Interpretation gleich mit.
Die ersten Schritte zu deiner Tarotlegung
Ob du dir bereits selbst die Karten legst, mal in einem kleinen Kreis von Freunden Tarotkarten für dich entdeckt hast oder dir von einem:r professionellen Kartenleger:in ein Spread hast deuten lassen: Tarotkarten können dir Impulse geben, um Antworten für dich zu finden. Oder dir eine Inspiration für den Tag schenken, der dir bevorsteht. Bereit? Los geht´s!
1. Schritt – Schaffe eine schöne Atmosphäre
Kerzenlicht, ruhige Musik, Kissen auf dem Boden oder lieber am Tisch – richte dich ein. Schaffe dir genügend Platz, um deine Karten in Ruhe vor dir ausbreiten zu können
2. Schritt – Stell deine Frage
Nimm dir einen Moment, bevor es losgeht. Was beschäftigt dich? Wichtig ist, deine Fragen konkret zu formulieren – ob in Gedanken oder laut. Verzichte auf Ja/Nein-Fragen. Also statt: „Wird mein Ex sich melden?“ frage lieber „Warum möchte ich, dass sich mein Ex wieder meldet?“. Bleibe offen und positiv in deiner Formulierung. Du kannst deine Fragen auch erstmal aufschreiben und sortieren. Nimm die, die aktuell für dich den stärksten Klärungsbedarf hat.
3. Schritt – Mische die Karten
Du hast eine bestimmte Frage im Kopf? Dann beginne jetzt, deine Karten zu mischen.
Spüre die Karten in deinen Händen. Das kann fast meditativ sein, ganz besonders mit einer konkreten Frage vor Augen. Je spezifischer, desto besser. Wenn du das Gefühl hast, das jetzt genug gemischt ist, kannst du die Karten in einem Fächer verdeckt vor dir ausbreiten.
4. Schritt – Ziehe deine Karten
Lass deine Hand langsam über die Karten gleiten und nimm mit deiner konkreten Frage Kontakt zum Deck auf. Gib dich ganz deinem Gefühl hin. Du wirst eine Tendenz spüren, wo dich deine Hand hinführt und welche Karte gezogen werden will.
5. Schritt – Deine erste Legung
Ein Spread zum Starten deiner Tarot-Experience ist die Drei-Karten-Legung. Hier liegen drei Karten nebeneinander und werden nacheinander aufgedeckt und interpretiert. Ganz gleich, welche Frage – das Spread eignet sich für Fragen, wie es in der Liebe für dich weitergeht, genauso wie zum Klären deiner Unsicherheiten bezüglich des Jobs oder ein ganz anderes Thema. Probiere es aus! Je nach deiner Frage können die drei Karten für unterschiedliche Bereiche deines Lebens stehen.
Du fragst nach dem Stand einer bestimmten Beziehung? Dann stehen die Karten für folgendes:
Links: Diese Karte präsentiert dich beziehungsweise sagt etwas über dein momentanes Empfinden aus.
Mitte: Diese Karte steht für die andere Person.
Rechts: Die Interpretation dieser Karte gibt Rückschlüsse über eure Beziehung.
Je nach Fragestellung können die drei Karten auch für: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft oder Chance, Herausforderung, Ziel stehen.
6. Schritt – So interpretierst du die Karten
Neben den Erklärungen in deinem Buch ist dein Bauchgefühl dein wichtigster Wegweiser. Lass hier deiner Intuition viel Spielraum – sie zeigt dir klar an, worum es bei deiner Frage wirklich für dich geht. Und was die Lösung sein könnte.
Beim Interpretieren gibt es kein richtig oder falsch. Die Bilder sprechen oft sehr klar zu dir. Die Karten der großen und kleinen Arkana haben eine schlüssige Bedeutung, die in der Kombination deiner gezogenen Karten eine für dich persönlich passende Antwort ergibt.
Nimm für den Anfang dein Buch zur Hilfe, lies die Interpretation und lasse sie zusammen mit deiner Intuition auf dich wirken. Was fühlt sich stimmig an? Nimm mit, was sich richtig anfühlt und womit du etwas anfangen kannst. Und vor allem: Lass dich von deiner Freude und deiner Neugier beim Tarot leiten!